Volksstimme: Herr Schauer, Sie waren im Trainingslager in Südafrika. Wie ist es gelaufen?
Frank Schauer: Es war ganz schön, leider hatte ich etwas Pech, ich bin krank geworden, war erkältet. Ich hatte mich dadurch drei Tage ausgeknockt. Das war natürlich ärgerlich, wenn man drei Tage nur im Bett liegt. Ansonsten ist das Training in Südafrika sehr gut gelaufen. Ich denke, es war für mich erfolgreich.
Wie lange waren Sie in Südafrika?
Drei Wochen, vom 3. bis 25. Januar.
Wer finanziert so ein Trainingslager?
Ich allein. Natürlich helfen mir dabei Sponsoren und der Verein.
Warum gerade nach Südafrika?
Frank Schauer: Wir waren in Südafrika auf 2150 Meter Höhe. Der Ort hieß Dullstrom in der Nähe von Johannesburg. Da kann man in so einem Trainingslager die Höhenvorteile sehr gut ausnutzen. Ich habe mich bei einigen Kadern des Deutschen Leichtathletikverbandes, die nach Südafrika zum Training flogen, mit reingehangen. Das hat alles ganz gut gepasst. Ich habe hauptsächlich mit einem anderen Marathonläufer trainiert, mit Dominik Fabianowski (zweiter Platz bei den Deutsche Meisterschaften Marathon 2014, Anm. d. Red.).
Worauf haben Sie sich in einem Trainingslager vorbereitet. Gibt es in diesem Jahr für Sie besondere Höhepunkte?
Ja, ich will den Hamburg-Marathon laufen. Das ist das große Ziel. Und vorher eigentlich nur noch den Elbdeichmarathon. Weitere Wettkampfpläne vor dem Hamburg-Marathon habe ich eigentlich nicht.
Warum nicht?
Weil ich in drei Wochen wieder ins Trainingslager nach Südafrika fliege. Diesmal für vier Wochen, aber in einen anderen Ort, der etwas tiefer liegt, etwa 1400 Meter Höhe. Dann wird das Marathon-Training im Vordergrund stehen. Natürlich will ich auch dem Wetter hier entfliehen. In Deutschland ist es doch schwierig, jetzt zu trainieren
Wie ist denn das Wetter in Südafrika?
Es ist ja gerade Sommer dort. Wir hatten teilweise 25 bis 30 Grad und Sonne. Aber auch Regen bei etwa 15 Grad. Das war verschieden. Dort, wo ich jetzt trainieren werde, werden etwa 30 Grad sein.
Sie haben bei der Volksstimme-Sportlerwahl 2016 im Herrenbereich den zweiten Platz belegt. Haben Sie das in Südafrika mitbekommen?
Ja, natürlich, ich weiß darüber Bescheid. Es war etwas schade, dass ich bei der Auszeichnungsveranstaltung gerade in Südafrika trainiert habe. Ich wäre gern in Stendal dabei gewesen.
Wann können wir denn die Ehrung nachholen, wann sind Sie wieder in der Altmark?
Eigentlich nur beim Elbdeichmarathon, da bin ich am Abend vorher in Tangermünde.
Andere Frage, was machen Sie derzeit beruflich?
Ich studiere in Magdeburg Maschinenbau.
Kann man das Studium mit den sportlichen Ambitionen oder den Trainingslagern vereinbaren?
Ich bin im Studium schon etwas fortgeschritten. Ich muss jetzt noch meine Masterarbeit fertig schreiben. Ich habe alle Prüfungen komplett fertig. Da kann ich meine Zeit einplanen. Das lässt sich schon alles ganz gut vereinbaren.
Was sind Ihre Vorstellungen vom weiteren Leben, liegt der Augenmerk mehr im sportlichen oder beruflichen Bereich?
Ich will den Leistungssport schon noch ausreizen, so lange es möglich ist. Ich habe jetzt das perfekte Alter für den Marathon. Die nächsten vier, fünf Jahre sind entscheidend. Dann werde ich schauen. Deshalb strecke ich jetzt das Studium ein bisschen raus.
Sie wollen Städte-Marathons laufen, gibt es noch andere Ziele?
Ja, künftige Ziele sind die Europameisterschaften 2018 in Berlin und vielleicht auch Olympia 2020 in Tokio. Da muss ich bei den großen Marathons in Hamburg, Frankfurt oder Berlin schnelle Zeiten laufen, um mir die Möglichkeiten zu schaffen, dann noch den großen Sprung zu machen.
Im abgelaufene Jahr gab es aber einige gesundheitliche Probleme, oder?
Ich hatte im letzten halben Jahr eine Zahnwurzelentzündung, so habe ich auch den Berlin-Marathon, den ich laufen wollte, verpasst. Ich war mehr beim Zahnarzt, hatte auch eine Operation. Das gehört halt auch dazu.
Abschließende Frage: Wie fühlen Sie sich beim Tangermünder Elbdeichmarathon?
Ich bin ja jetzt schon zwei Jahre im Verein. Das hat damals alles gepasst. Ich bin mit 15 Jahren nach Magdeburg zur Sportschule gegangen und wohne jetzt auch in Magdeburg. Nun starte ich nach dem VfL Kalbe wieder für einen altmärkischen Verein. Der Wechsel vom SCM zum Elbdeichmarathon war für mich die beste Entscheidung. Ich möchte mich natürlich bei allen Sponsoren bedanken, die mich tatkräftig unterstützen.